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  • AutorenbildAlexander Silk

VFB Stuttgart 1:3 Bayer Leverkusen. Überwiegend im Angesicht der Widrigkeiten.

Nach einem hart erkämpften Sieg am Donnerstag gegen Ferencvaros sollte es gegen einen allerdings erschöpften Stuttgarter nicht einfacher werden. Alle Zweifel waren jedoch schnell verflogen, als Andrich hoch aufstieg, um sich mit einer lehrbuchmäßigen Bakker-Flanke zu verbinden und uns in nur 90 Sekunden die Führung zu bringen - das schnellste Tor in dieser Saison in der Bundesliga. Frühes Durchsetzungsvermögen ist in der Seoane-Ära zu einem Thema geworden, als Schick nach einer Glanzleistung von Wirtz in Sekundenschnelle den Ball über Kempf schleuderte, bevor er in der 19. Minute in Richtung Strafraum stürmte. Wir waren wirklich dominant - unsere Mannschaft ließ ihnen keine Luft zum Atmen, stürmte unnachgiebig, mit dem Ball fast ausschließlich in der Stuttgarter Hälfte. Es sah ehrlich gesagt so aus, als hätte es eine echte Tracht Prügel werden können - bis Andrich in der 31. Minute rücksichtslos etwas ausführte, was man nur als Horror-Tackling bezeichnen kann, Coulibaly hoch oben auf seinem Bein erwischte und seine Stollen zeigten. Auch ohne den VAR war es eine klare rote Karte. Verständlicherweise war dies ein entscheidender Faktor - es dauerte nicht lange, bis Coulibaly nach einer Stuttgarter Standardsituation einen Rebound erzielte, obwohl Hradecky mit einer stilvollen Parade den ersten gut platzierten Kopfball abwehrte. Es war eine übellaune Abwehr gegen Angriff – sowohl Frimpong als auch Bakker holten Gelb – und die Halbzeit hätte nicht schnell genug kommen können.


Die zweite Halbzeit wurde fortgesetzt und damit auch der allgemeine Spielfluss, wobei Stuttgart weiterhin die Kontrolle über das Spiel hatte. Wir haben aber einen exzellenten Teamgeist gezeigt - alle Spieler haben hinten verteidigt und sich nicht wirklich viel an ihnen vorbeiziehen lassen. Im weiteren Verlauf der Halbzeit haben wir uns wieder in das Spiel eingelebt und uns wieder Chancen herausgespielt - vor allem in der Pause, als Wirtz und Diaby eine echte Bedrohung für die schwäbische Abwehr darstellten. Es gab jedoch auch ein paar Verletzungsängste. Aranguiz war über einen längeren Zeitraum ausgefallen, was angesichts der kürzlichen Verletzung von Palacios gegen die Ungarn und natürlich der Sperre von Andrich besonders nervenaufreibend war, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er sich kürzlich von einem Wadenproblem erholt hatte. Er hat es zum Glück geschafft, das Spiel zu beenden. Schick konnte jedoch nicht und musste nach schmerzhaften 50 Minuten schließlich ausgewechselt werden. Wieder scheint es zum Glück nichts allzu ernstes zu sein. Sein Ersatz war Hincapie, was für unseren jungen Ecuadorianer ein Bundesliga-Debüt bedeutete - ein Debüt, das, wie ich hinzufügen darf, geradezu ein Erfolg war. Unser drittes Tor fiel nach einigen gut ausgearbeiteten Konterangriffen, aber das Verdienst gebührt Wirtz, der einen losen Ball im Tempo abfängt, mit Diaby als Unterstützung aufs Tor rast, bevor er ihn in die rechte untere Ecke schmettert. Das Tor hat uns neues Leben und Sicherheit gegeben und wir haben von da an gespielt, als hätten wir zeitweise 11 Mann auf dem Platz. Die drei Punkte haben wir am Ende verdient gewonnen, auch wenn das Ergebnis unsere wohl härteste Prüfung bisher nicht richtig widerspiegelte.


Sowohl dieses Spiel als auch das Spiel gegen Ferencvaros stimmen insofern optimistisch, dass wir auch dann noch Ergebnisse aus der Tasche ziehen können, auch wenn unser Spiel es nicht verdient hat - ein Zeichen für eine großartige Mannschaft. Tah zeigt wieder sein altes Ich und hat mit Wirtz und Schick eine verlässliche Torquelle. Dass wir in der ersten Halbzeit 2 Tore aus 2 Schüssen geschossen haben, hat Leverkusen eine klinische Seite gezeigt, die man so noch nicht gesehen hat. Als nächstes kommt Mainz, das in dieser Saison wohl bisher die Überraschungsmannschaft war. Hoffentlich können wir sowohl mit Aranguiz als auch mit Schick spielen, da es natürlich ein schwerer Schlag wäre, einen von beiden zu verpassen. Auf geht's Bayer!

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